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Wo ist, in einer Erinnerung, der Unterschied zwischen einem Urlaub in dem man Spass hat und einem 2 wöchigen World of Warcraftmarathon bei dem man spass hat?
Klar, die Bilder sind andere aber rückwirkend zu sagen das eine ist realer als das Andere ist eine subjektive Bewertung...
Wie komme ich darauf? Vor einigen jahren, hab ich einen Spiegelartikel über World of Warcraft gelesen, in dem über den Suchtfaktor des Spieles berichtet wurde.
In der Therapie beschreibt ein jugendlicher seine ganzen Erlebnisse die er in dem Spiel gehabt hat, und die den Therapeuten war es wichtig das dieses Kind erkennt das dies nicht real war. Der Jugendliche war andere Meinung...
Hoshy
ehemaliges Mitglied
Nunja, in der Erinnerung des Kindes mag das alles sehr real sein, aber es dürfte ihm insgesamt schwerfallen reale Ereignisse davon zu trennen, was sich auf seine gesamte Entwicklung auswirken dürfte. Hier hat sich jemand eine Traumwelt erschaffen, die ihn/sie vor der Wirklichkeit beschützt und zu Ausgrenzung und Spott führen dürfte.
Früher erging es mir so mit meinem Filmkonsum - ich habe schon als Kind sehr viele sehen dürfen - und meiner Büchersucht. So konnte ich mir eine eigene, unreale Welt erschaffen, die irgendwann in die reale übergriff und mich vor große Schwierigkeiten im Leben stellte. Wieviel Fantasie verträgt der menschliche Geist, bevor alles durcheinander gerät? Es hat mich viel Kraft gekostet, mich soweit davon zu lösen, dass ich Realität und Fantasie wirklich auseinanderhalten konnte als Jugendlicher.
Das gleiche habe ich bei diversen Rollenspielern (Pen & Paper wie auch Larp) erlebt, bei einigen krasser als bei anderen. So ein Zustand kann nicht gesund sein um ein halbwegs "normales" Leben zu führen und führt selbst bei den Freaks und Geeks (zu denen ich mich immer noch zähle) zu verstörten Reaktionen.
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Moin,
ich kann dir nur zustimmen Hoshy.
Grundsätzlich ist es natürlich egal, wie jemand seine Zeit verbringt, um Spaß zu haben. Und jeder sollte seine (Frei)Zeit so gestalten dürfen, wie er das möchte. Das bedeutet natürlich, dass jemand gerne seinen Urlaub dafür nutzen darf, intensivst Computerspiele zu spielen, wenn ihm das mehr Spaß´macht, als z.B. durch die Highlands zu wandern (etwas, dass ich jedem nur empfehlen kann).
Aber sobald die Grenzen zwischen Realität und Phantasie/künstliche Welten/Gedankenkonstrukten/etc. anfangen, zu verschwimmen, wird es ernst und es muss die Reißleine gezogen werden.
Darüber hinaus ist in meinen Augen Internet/Computerspielsucht eine genauso ernstzunehmende Krankheit, wie Alkohol- oder Spielsucht...
Gruß!