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Der zuletzt gesehene Film (Kino, DVD, TV, u.a.)
#31
Man Of Steel

Wow! Clark Kents Selbstfindung wird hier einmal ein wenig anders erzählt, aber dafür umso gewaltiger. Je stärker der Superheld, desto größer die Herausforderung, ein ihm würdiges Problem zu schaffen. Hier ist es gelungen. Dazu noch mit großartigen Besetzungen in den Nebenrollen: Russel Crowe als Jor-El (etwas zu pathetisch), Kevin Costner als Johnathan Kent (wie üblich deutlich zu pathetisch) und Laurence Fishburn als Perry White (kommt zu kurz, bekommt aber viel Potential für einen zweiten Teil). Großartige Bilder, großartige Action. Einzig Amy Adams als Lois Lane ist ein wenig fade, leider.

Was die Story angeht, will ich nicht zuviel verraten, nur soviel, dass die Ziele und Motive der Bösewichte in weiten Teilen nachvollziehbar sind, was die Situation um so perfider macht.

Der Umgang der USA, speziell des Militärs, mit der Erkenntnis, dass da wer ist, mit dem sie nicht fertig werden, wirkt auf mich sehr realistisch.

Alles in allem ein rundum stimmiger Film, bei dem die Action und die damit einhergehenden Zerstörungen manchmal übertrieben wirken, bis man sich bewusst macht, es ist Superman (der Begriff taucht im Film nur einmal kurz auf), der da kämpft und dann ist es genau richtig.
#32
The Artist - Der große Überraschungsgewinner bei den Oscars hat nun endlich den Weg zu mir gefunden und ich war ehrlich gesagt etwas skeptisch. Ein Stummfilm im 21.ten Jahrhundert? Nicht, dass ich etwas gegen Stummfilme hätte, denn immerhin habe ich viele Klassiker gesehen und dazu gehören nicht nur Charlie Chaplins Filme. Aber man macht sich doch Gedanken darüber, wie man das heutige reichlich verwöhnte Publikum dazu bringt, sich einen Film anzusehen in 4:3, schwarz-weiß und nahezu ohne Ton (abgesehen von der Musik). Tatsächlich ist es Regisseur Michel Hazanavicius und seinem großartigen Team gelungen einen warmherzigen, witzigen und vor allem sehr emotionalen Film zu machen, der nicht nur mit den Stilmitteln der Stummfilmzeit spielt sondern sie komplett auskostet. Dank eines grandiosen Casts - allen voran Hauptdarsteller Jean Dujardin - und einigen wunderbaren Tricks der heutigen Technick ergibt sich daraus ein herrlich nostalgisches Werk, dass im Wust der CGI-überladenden Filme unserer Zeit schon fast antik anmutet und dennoch für großartige Unterhaltung sorgt.
Vor allem die musikalische Begleitung verleiht dem Film eine unheimliche Wucht und wenn dann in einer Traumsequenz doch mal Ton zu hören ist, dann wirkt das plötzlich so fremdartig, dass man nur staunen kann. Natürlich ist die Story an sich recht einfach gehalten, zeigt aber gekonnt auf, wie sich Film wandelt im Laufe der Zeit und dass es niemals aufhört. Das man davor keine Angst haben muss ist nur eine Botschaft von "The Artist" und das macht diesen Film umso wertvoller.

Fazit: Ein Geniestreich von äußerster Güte!

Note: 9 von 10 bellenden Hunden

Nokan: Die Kunst des Ausklangs - Und noch ein Oscar-Gewinner, diesmal aus dem Jahre 2009. Dieses ungewöhnlich zarte, sehr entspannt erzählte japanische Meisterwerk erzählt die Geschichte eines jungen Musikers, der aus reiner Not den Beruf des Bestatters wählt und damit nicht nur bei seiner Frau auf Unverständnis stößt. Da man im Lande Nippon sehr viel Wert auf Traditionen legt ist das natürlich kein Beruf wie jeder andere und so kann man als Zuschauer auf beeindruckend stille und zurückhaltende Art miterleben, wie dort der Toten gedacht wird. Das ist oftmals sehr traurig, aber der Film läßt auch viel Raum für seinen eher leisen Witz, denn der Tod kann einem auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Diese Gratwanderung zwischen Pietät, Melancholie und leichter Satire ist es, die diesen Film weit abhebt von vielen anderen und es ist durchaus verständlich, dass er den Auslandsoscar abräumte. Die Darsteller wirken zwar teilweise etwas deplatziert und hier und da leicht überfordert, aber das mag auch an der deutschen Synchro liegen, die an manchen Stellen für leichtes Amüsement sorgt. Denn ansonsten schwelgt man hier in großen, nahezu unbearbeiteten Landschaftsbildern und überfrachteten Innenaufnahmen, die sehr real und ehrlich wirken, fast greifbar. Untermalt wird das ganze von wunderschönen Cello-Klängen, die zusätzlich das Herz anrühren.

Fazit: Japan sehen und sterben. Und dabei Spaß haben.

Note: 8 von 10 Steinbriefen

Sinister (Wenn du ihn siehst, bist Du verloren) - Ja, wir lieben Ethan Hawke, denn der Mann sieht nicht nur gut aus sondern begleitet uns schon seit Mitte der 80er Jahre, als er noch leicht moppelig in "The Explorers" einen leicht verschrobenen Kiddie-Prof spielte. Lange ist es her aber er ist uns - und wir ihm - treu geblieben. Hier nun hat es ihn in einen recht düsteren Geisterspuck mit Thrilleranleihen verschlagen, in dem er einen überforderten Schriftsteller und Familienvater spielt, der dem Geheimnis um einige seltsame Familienmorde auf die Spur kommt. Das fängt auch schon ziemlich gruselig mit einer eindringlichen Super-8-Filmeinspielung an, die sich gewaschen hat. Der Spannungsbogen wird dort schon sichtlich angezogen und er hält sein Niveau bis kurz vor Schluss, denn dort folgt die Aufklärung des Ganzen, die dann leider dermaßen ins Übernatürlich abgeleitet, dass man sich nur noch am Kopf kratzen kann. Denn bis dahin folgt der Film einer logischen, detailierten Spurensuche, die eine irre Mördersuche lostritt und für reichlich Nervenkitzel sorgt.
Leider bricht das am Ende alles zusammen wie ein Kartenhaus. Und selbst wenn hier beabsichtigt wurde, den Zuschauer zu überraschen, wirkt das doch eher hanebüchen und hinterläßt einen seltsamen Nachgeschmack. Dennoch bleibt ein wirklich großartig gefilmter Horror zurück, der vor allem dank des reichlich kranken Soundtracks für ordentlich Stimmung sorgt. Der Rest ist eine Mischung aus Stephen Kings "Stark" und Del Torros "Das Waisenhaus", die nicht immer ganz stimmig ist.

Fazit: Schicker Gruselthriller der am Ende extrem abfällt.

Note: 7 von 10 Filmboxen
#33
Eisbär hat den Film bereits treffend beschrieben. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen.
Ich möchte euch "meine" Kritik, die ich noch am 19.06 nach der Premiere auf FB verfasst habe, nicht vorenthalten.
So, meine lieben Freunde guter Filmunterhaltung!
Während sich meine Freunde aus dem Bremer Raum eines Gewitters und damit einhergehender Abkühlung erfreuten saß ich für euch im Kino und sah die Premiere
von "The Man Of Steel"!
Eines vorweg, ich habe für euch gelitten. Welcher Idiot auch immer in Großraumkinos die Klimaanlagen verbaute, er muss die Klimatisierung in einem leeren Saal getestet haben. Noch bevor der Hauptfilm begonnen hatte war der Saal vollbesetzt und die Luft wurde drückender und drückender.
Dann gibt es auch noch Menschen die anscheinend von regelmässiger Körperpflege oder Erfindungen wie Deosprays noch nie was gehört haben. Klar, Deos sind unnatürlich, sich damit die Poren zuschmieren und so weiter. Natürlich ist es natürlich zu stinken wie ein Eber. dann geht man aber auf die Weide und nicht in ein Kino!

Genug aufgeregt, nun komme ich zum Film. Ich bin ehrlich gesagt immer noch ziemlich geflasht. Dies ist das beste Reboot eines Films bzw. einer Filmreihe das ich seit langem gesehen habe.
Zur Geschichte brauche ich nicht viel erzählen und möchte ich auch ehrlich gesagt nicht. Es ist nach wie vor die "Superman" Story. Viele Elemente wurden hier und da abgeändert und modernisiert und verdammt! Sie reisst einen mit und lässt bis zum Ende nicht los.
Die ersten 15-20 Minuten bis zur Zerstörung Kryptons fetzen den Zuschauer direkt von Stuhl. Unglaubliche Bilder des Planeten Krypton, ein Einblick in die Gesellschaft der Kryptonier und unglaubliche Effekte führen uns in den Plot ein. Die Erklärung für die Zerstörung wurde natürlich modernisiert ist aber schlüssig und plausibel.
Danach wird der Film um einiges ruhiger und nimmt sich erstaunlich viel Zeit um den Zuschauern den "vermeintlich" letzten Sohn Kryptons vorzustellen und seine Kindheit und Jugend auf der Erde zu beschreiben. Dies geschieht in Rückblenden während wir sehen wie Clark auf seinem Weg, seinen Ursprung zu ergründen bereits seine Kräfte einsetzt um Menschen zu helfen. So wird er zu einem kleinen Mythos noch bevor er den schicken neuen Anzug überstreifen darf.
Viel Zeit um sich bewusst zu werden was für ein Mann aus ihm werden soll hat er leider nicht denn Schatten der kryptonischen Vergangenheit in Form von General Zod und dessen Trupp von Kriegern hat seinen Aufenthaltsort aufgespürt und Zod führt nichts gutes im Schilde..

Zuletzt gehe ich ein wenig auf die Darsteller ein und die technische Umsetzung des Films.
Der mir bis jetzt unbekannte Henry Cavill verkörpert den Stählernen und er schafft dabei unglaubliches. Ich musste nicht einmal denken "oh, er sieht aus wie Christopher Reeve" sondern "Fuck! Er sieht aus wie Superman!" er schafft es sogar als Clark Kent völlig anders aber ebenso glaubhaft zu wirken und ich musste zwei mal hinsehen um festzustellen daß beide Charaktere vom gleichen Schauspieler dargestellt wurden. Als "Superman" (wird übrigens auch recht witzig erklärt wie Kal-El zu diesem Pseudonym kommt) schaut er streng, zielstrebig und unbeugsam aus während sein alter Ego Clark sanft blickt, lächelt und jedes mal wenn er lächelt sah ich eine grosse Ählichkeit zu Tom Wellig (Clark Darsteller in der Serie Smallville)
Russell Crowe spielt Kal-Els Vater, Kevin Costner dessen irdischen Vater Jonathan Kent und beide sind in ihren Rollen sehr Charismatisch und überzeugend. Einzig Michael Shannon als Zod hat mich nicht ganz so überzeugt, er schafft es jedoch dem Charakter nicht die Züge eines grössenwahnsinnigen Verbrechers wie in alten Verfilmungen zu verleihen sondern die eines teilweise verzweifelten, seiner zerstörten Heimatwelt verpflichteten Soldaten.

Technisch setzt dieser Film neue Maßstäbe an denen sich zukünftige Superheldenfilme messen müssen.
Unglaubliche Kampfszenen mit einer bisher noch nie so phänomenal umgesetzten Zerstörungsorgie im letzten Viertel des Films bis hin zum finalen Kampf der Kontrahenten Kal-El und General Zod. Ihr solltet dabei das Atmen nicht vergessen!
Für die 3D Cineasten unter euch sage ich folgendes: Während der Actionszenen ist der Effekt einfach Atemberaubend, in den ruhigen Szenen kaum bis garnicht bemerkbar.
#34
Cashback - Einer dieser kleinen, feinen britischen Filme, die einen richtig überraschen. Die Story ist an sich nicht weiter bemerkenswert, es geht einfach um einen jungen Studenten, der nach seiner Trennung von der Freundin keinen Schlaf mehr findet und von da an nachts in einem Supermarkt arbeitet, zusammen mit einem Haufen schräger Typen. Aber eben genau diese Typen füllen diesen Film fast überbordend aus, wobei dann noch eine unvorhergesehene, spannende Zeit-Trickserei dazukommt, die dem ganzen auch optisch einiges abverlangt. Das wurde aber so genial gelöst und umgesetzt, dass man nur staunen kann.
Sean Ellis ist hier ein kleines Meisterwerk gelungen, dass nicht nur optisch überzeugt, sondern auch immer den schmalen Grat zwischen schwarz-angestrichenem Brit-Humor und ehrlichen Emotionen meistert, ohne zu stolpern. Das verdankt er vor allem Hauptdarsteller Sean Biggerstaff (Oliver Wood in Harry Potter), der hier teilweise eine grandiose Ein-Mann-Vorstellung abliefert. Dabei nimmt der Film selten ein Blatt vor dem Mund und zeigt ganz ungeniert die Schönheit weiblicher Nacktheit in allen Facetten.

Fazit: Mit wenig sehr viel schaffen. Göttlich.

Note: 9 von 10 dicken Nasen
#35
Dead Man Down - Recht eindringliches Rachedrama mit Collin Farrel (Brügge sehen und sterben) und Noomi Rapace (Verblendung, Prometheus) im Mafia-Milleu. Dabei konzentriert sich der Film vornehmlich auf die etwas seltsame Beziehung der zwei Hauptdarsteller, dich auch einiges an Potenzial liefert, dass nur teilweise voll ausgenutzt wird. Insgesamt wirkt hier alles etwas zu finster um den schmalen Grat zwischen Spannung und emotionaler Unausgeglichenheit entlangzuwandern. Der Film stolpert ein wenig unsicher hin und her und weiß nicht ganz recht, wo er eigentlich hin will.
Atmosphärisch orientiert man sich wieder einmal an "Drive", wobei noch ein Hauch "Nacht über Manhatten" hineinschwingt. Leider reicht das nicht aus, um den Film in der Waage zu halten und auch die Darsteller haben einfach zu selten die Gelegenheit ihre Rollen voll auszuspielen.

Fazit: Finsteres Drama um Schuld und Sühne, dass nur selten in Fahrt kommt.

Note: 6,5 von 10 schönen Aussichten


Sex up your life - Nette kanadische Komödie um einen verklemmten Buchhaltertypen, dessen Freundin ihn entgültig sitzen läßt. Um sie zurück zu erobern versucht er alles, um sein eigenes Sexleben aufzuwerten. Das gelingt ihm nur schwer aber mit Hilfe einer Stripperin doch nach und nach. Natürlich entsteht dadurch ein weiterer Konflikt...
Insgesamt ist der Film wirklich witzig geraten und bietet zwei großartige Hauptdarsteller die offenkundig sehr miteinander harmonieren. Dabei kommen aber viele Nebenfiguren aufs Abstellgleis und dienen im Grunde nur als Stichwortgeber, was ich etwas schade fand, denn hier gab es sicher noch einiges Potenzial für Komik und Chaos. Ebenso fehlt es dem Film ein wenig an Substanz, so dass er zwar für gelungene Unterhaltung sorgt, für mehr aber auch nicht.

Fazit: Witziges Sexfilmchen für prüde Hausmütterchen.

Note: 6 von 10 Möbelpackern


Get the Gringo - Mel Gibson wird alt und inzwischen merkt man es ihm auch an. Dennoch hat er mal wieder bewiesen, dass er es noch drauf hat und offensichtlich schert er sich einen Dreck um die Meinung all der Hollywoodschönheiten und zieht grandios frech wie immer sein Ding durch. Deshalb muss man ihn noch lange nicht mögen, aber mit diesem Film haut der Mad Max von einst mal wieder gekonnt aus und zeigt dabei auch noch Gefühl.
Die Story ist im Grunde unwichtig, Gibson schwelgt hier lieber in harscher Rodriguez-Optik und In-die-Fresse-Action, der nur gefällig sein kann. Lakonisch wie gewohnt, aber immer mit diesem herrlich bengelhaften Augenzwinkern haut und flauscht er sich durch diesen recht kruden Mexiko-Alptraum und hat auch noch Spaß dabei.

Fazit: Kennt man irgendwie schon, aber es wirkt.

Note: 8 von 10 Lebertransplantationen


Vergissmichnicht - Sophie Marceau (La Boum - Die Fete) macht einen auf stahlharte Businessfrau, die sich als Kind selbt Briefe an sich als Erwachsene schickte und nun merkt, dass sie ja soviel falsch machte. Das ist auch halbwegs glaubwürdig inszeniert, wirkt aber ständig extrem hektisch und verquasselt, aufdringlich und auf eine seltsame Art wichtigtuerisch. Was Regisseure wie Jean-Pierre Jeunet mit einer "Amelie" leicht und locker verwirklichen kommt hier nur krampfhaft und verschwurbelt rüber, und das ist auf Dauer kein Spaß. Ein paar nette Ideen und bizarre Kamerafahrten helfen da auch nicht mehr und so bleibt am Ende ein schwammiger Eindruck zurück.
Kinder sehen uns wie wir sind, aber hier wird vieles einfach grundsätzlich missverstanden und eher kolportagehaft umgesetzt. Wirklich schade, denn die Ansätze sind durchaus sehenswert.

Fazit: Will das Kind in der Frau wecken, erreicht aber nur, dass sich alle wie Bekloppte aufführen.

Note: 5 von 10 Briefen
#36
World War Z - So, jetzt muss ich erstmal weit ausholen. Es ist ja durchaus bekannt, dass ich ein eingefleischter Fan des Zombiegenres bin, auch wenn ich nicht jeden Film kenne, der das Thema behandelt. Aber ich kenne die Klassiker, die guten wie die schlechten, und schaue mir so gut wie alles an, wo auch nur ansatzweise irgend etwas mit dem berühmten Z-Wort auftaucht. Natürlich stehen bei mir die Romero-Filme an erster Stelle, ich kenne sie nahezu auswendig (selbst die letzten 3) und beherzige die von ihm ungeschriebenen Genre-Regeln:

- Zombies sind langsam
- Zombies fressen nur lebende Menschen (außer sie sind gerade frisch verstorben)
- Zombies springen nicht und können auch nicht klettern
- Zombies reagieren auf Geräusche und Gerüche
- Zombies sind rudimentär in der Lage, Gegenstände zu benutzen
- Zombies können sich in gewissen Rahmen weiterentwickeln
- Zombies sind so gut wie nicht in der Lage zu sprechen
- Zombies sind nur dadurch zu töten, in dem ihre Hirne zerstört werden
- Zombies können nicht aus Gräbern steigen
- Zombies sind schwach
- Zombies sind in Massen kaum zu bewältigen

usw.

Oftmals werden diese Regeln großzügig ausgelegt oder gebrochen, wenn es logisch in das Konzept eines Filmes passt. Autor Max Brooks kennt diese Regeln selbst sehr gut und hat sich in seinem Buch "World War Z" mehr als nur daran gehalten, er zelebriert sie geradezu und geht die Pandemie detailiert an. Seine Zombies sind Romero-Zombies und benehmen sich auch dementsprechend. Die Masse der Untoten macht es eben aus, dass die Menschheit fast versagt und ausgerottet wird. Gewehre und Massenvernichtungswaffen haben in seinem Buch nur geringen Erfolg, denn die Untoten stehen nach massiven Angriffen trotzdem wieder auf, bis auf die wenigen die komplett zerstört wurden. Macht Sinn, oder?
Kommen wir also endlich zu der Filmumsetzung:
Sie macht im Grunde fast alles falsch. Die Zombies sind schnell, sie können klettern und meterhoch springen. In Massen sind sie natürlich unhaufhaltsam und wie im Buch stapeln sich die Untoten so hoch, dass die anderen einfach darüber hinweg marschieren. Hier hüpfen und rennen sie wie Adrenalinjunkies übereinander hinweg als ob das eine Art Olympiade der untoten Horden wäre. Ansonsten sterben die fiesen Viecher wie gewohnt nur durch Kopfschüsse und sind kaum in der Lage in irgendeiner Form zu denken oder zu sprechen. So weit so seltsam.
Dennoch versucht Regisseur Marc Foster das beste draus zu machen und liefert ein viel zu kurzes Actionfeuerwerk ab, dass es in sich hat. Noch nie zuvor gab es im Kino solche Massen an Zombies und das erfreut den geneigten Fan. Leider wirkt das ganze Werk dabei dermaßen blutarm - im wahrsten Sinne des Wortes - dass selbst die 16er Freigabe der FSK fast ein Witz ist. Zombies die nur beißen, aber niemanden fressen, keine aufgerissenen Bäuche, keine fehlenden Gliedmaßen - bis auf eine armselige Hand - und nur in einer einzigen Szene ein wenig Kunstblut am Boden. Gut, es muss nicht immer ein totales Schlachtfest sein, aber hier fehlt es eben an den wirklich wichtigsten Zutaten.
Immerhin ist der Film spannend umgesetzt worden, es geht auch schon gleich richtig los. Wie im Buch wird hier nicht lange gefackelt und so überrennen die Zombies schon in den ersten 10 Minuten die Welt. Brad Pitt agiert darin wie ein echter Mensch und verzichtet auf jegliches Pathos, was wirklich erfrischend ist. Insgesamt wirkt hier alles eher etwas realitätsnäher, was für mehr Eindringlichkeit und hautnahem Grusel sorgt. Durch den Einsatz rasend schneller Schnitte und einigen Sequenzen mit der Wackelkamera wird der dokumentarische Stil unterstrichen, was man allerdings auch schon besser gesehen hat. Die Effekte sind wohl dosiert und sorgen hier und da für einige angenehme Überraschungen. Leider sieht man einzelne Untote nur in wenigen Szenen und dort haben die Maskenprofis dafür gesorgt, dass auch der letzte echte Zombiefan das Grausen bekommt. Auf deutsch: Noch nie im Leben habe ich so langweilige Zombies gesehen. Allein durch ihre ruckhaften Bewegungen, die man schon aus "28 days later" kennt, und ihre schaurigen Augen entsteht ein leichter Grusel. Selbst in "Warm bodies" (der ab 12 freigegeben ist) sahen die Zombies fieser aus.
Im Grunde bin ich zwiegespalten, denn der Film ist wirklich irre spannend und sieht im großen und ganzen verdammt gut aus. Brad Pitt macht eine gute Figur, die Nebendarsteller rennen gekonnt neben ihm her und geben ihr bestes, die Szenen am Ende sind klaustrophobisch und aufregend... aber für einen Zombiefilm fehlt es hier einfach an allem, was das Genre ausmacht. Und dabei ist es nicht einmal so tragisch, dass der Film kaum noch etwas mit der Buchvorlage zu tun hat, denn das ist in der Form kaum umsetzbar.

Fazit: Für einen Zombiefilm zu blass, für einen Pandemie-Action-Reißer verdammt gut.

Note: 7 von 10 Handgranaten
#37
After Earth -

Konnte man gut gucken, war recht spannend und die Idee war auch gar nicht so schlecht.

Einzig erschreckendes für mich als Mutter: Freigegeben ab 12??? Halloooo? Da hingen alle Nase lang irgendwelche Leichen an den Bäumen. Ich weiss ja echt nicht. Ich hätte ihn erst ab 16 freigegeben.

Zur Handlung will ich gar nicht viel erzählen - ist kein "Muss man gesehen haben", aber füllt schon mal einen langweiligen Abend aus.
#38
Olympus has fallen - Oder auch "Stirb langsam" im Weißen Haus, nur mit Gerard Butler statt Bruce Willis. Im Grunde ein solider Actionkracher der tatsächlich rundheraus nach Schema F abgefeiert wird mit einigen kleinen Überraschungen und viel Getöse. Schauspielerisch muss man da nicht viel erwarten, hier ziehen die gleichen üblichen Nebendarsteller die üblichen nichtssagenden Gesichter während Hauptdarsteller Butler schreit, böse guckt oder vor lauter Coolness fast platzt. Einzig Aaron Eckhardt als US-Präsident füllt seine Rolle voll aus und darf nebenbei ordentlich einstecken.
Erfrischend ist allerdings, dass hier nicht einfach ein platter Klischee-Gegner gewählt wurde, der die bereits etablierten Vorurteile bestätigt, sondern mal jemand, mit dem man nicht unbedingt rechnet. Dennoch ist auch das nicht wirklich neu, und so fragt man sich, warum der neue "Stirb langsam" nicht genau so aussehen konnte.
"White house down" von Roland Emmerich habe ich noch nicht gesehen, aber ich rechne damit, dass er ähnlich ausschauen wird wie dieser Film. Momentan scheint das Weiße Haus als Schauplatz für wütende Kampfaction ja wieder einmal in zu sein.

Fazit: Ballerei im Weißen Haus, das für sehr viel Augenfutter sorgt.

Note: 7 von 10 roten Panzertüren


Furious 6 - Und da haben wir Teil 6 der "Fast and Furious"-Serie und auch diesmal erwartet uns die schon gewohnte Autoraserei durch allseits bekannte und beliebte Touristenfahrziele. Diesmal geht es größtenteils durch London und über eine schicke neue Autobahn in Spanien. Dazu gibt es noch eine nette kleine James-Bond-Storyline, haufenweise vor Pathos triefende Einzeiler und aufgepumpte Körper in zu kleinen Autos. Neben Vin Diesel und Paul Walker darf auch Dwayne "The Rock" Johnson wieder cool dreinschauen und ein paar Fressen eindreschen.
Das ist nicht wirklich hohe Kunst, sorgt aber für elegante, rasant inszenierte Action vom Feinsten, die kaum Zeit zum Nachdenken läßt. Was wahrscheinlich auch gut so ist.

Fazit: Volle Kanne Action mit Bond-Einlage.

Note: 7 von 10 Erinnerungslücken


G.I.Joe: Die Abrechnung - Teil 1 war wirklich dämlich, von daher war ich bei dem Nachfolger auf alles gefasst. Und dennoch wurde ich positiv überrascht. Natürlich bleibt auch dieser Teil ein vorpubertärer Actionkracher, in dem die Optik alleine dazu dient weiteres Spielzeug zu verkaufen, aber immerhin schafft er es dabei ein wenig intelligenter und überlegter rüberzukommen als sein Vorgänger. Die Story bleibt dennoch mehr oder weniger vorhersehbar und bietet kaum Platz für Innovationen, allerdings bekommt man reife Action und garnicht mal so platte Dialoge geliefert, die tatsächlich über den Stumpfsinn von Teil 1 hinwegtrösten.
Leider wird der Rest in Krawall und Pathos ertränkt, so dass hier wahrscheinlich die Herzen aller 12jährigen Playstationkaspar höher schlagen, und der Verstand aller älteren Menschen komplett aussetzt.
Achja, neben Dwayne "The Rock" Johnson darf auch das Weiße Haus wieder mitspielen. Und ein paar Atomraketen...

Fazit: Hektisch geschnittene Ballerorgie für die Generation Playstation.

Note: 6,5 von 10 stylischen Panzerfahrzeugen


Parked - Dieses irische Kleinod musste dann zur Abkühlung einfach mal sein. Neben all der Action vom Wochenende brauchte ich zur Nachtstunde noch etwas ruhiges zur Entspannung und dieses wirklich sehr ruhig erzählte Sozialdrama war genau das richtige.
In unterkühlt-farbreduzierten Bildern wird uns die wahrlich traurige Geschichte zweier Menschen erzählt, die aus der Not heraus in ihren Autos auf einem Strandparkplatz wohnen und sich anfreunden. Das der eine auch noch ein Drogenproblem hat macht die ganze Sache nicht wirklich besser und so schwebt der Film allmählich dem Unvermeidlichen entgegen.
Colm Meany (Star Trek TNG, DS, Con Air) findet zurück zu seinen schauspielerischen Wurzeln und zeigt uns, was er drauf hat. Aber auch sein junger Kollege Colin Morgan (Dr. Who) macht hier eine durchaus ansehnlich Figur. Vor allem begeistert hier aber die Inszenierung an sich, die sich sehr zurücknimmt und sich nicht auf alberne Dialoge versteift, um die Situation der beiden zu erklären. Mit Wehmut folgt man der Geschichte und am Ende scheint ein Funken Hoffnung mit hinein, und dennoch muss man seufzend zur Fernbedienung greifen, wenn der Abspann durch ist.
Leider entstehen hier und da einige Längen und die Nebenfiguren werden so gut wie nicht ausgeleuchtet, was dem Film etwas Substanz einbüßen läßt.

Fazit: Ergreifendes, sehr ruhiges Sozialdrama mit Schluchzfaktor.

Note: 7,5 von 10 platten Reifen
#39
Evil Dead

Dies ist das Remake von Tanz der Teufel........

Ganz ehrlich, der Film ist zwar gruslig und hat auch seine Schockeffekte, doch das Original ist echt um Längen besser.
Daher sag ich nur es ist ein kleines Abendfüllendes Popcornkino, wenn man den Vergleich sehen und haben möchte, kann ich nur sagen schaut ihn euch an
#40
@Zwiebel: Auch das Original hieß schon "Evil Dead", woraus im deutschen dann dank der Verleihfirma "Tanz der Teufel" wurde. Und ja, ich gebe dir auch recht, das Original ist witziger, abgefahrener und vor allem herrlich bizarr. Das Remake ist aber auch klasse, allein wegen der Flut aus Kunstblut. ^^

Die Croods - Und wieder ein Animationsfilm aus dem Hause Dreamworks, der sich zumindest technisch über den momentanen Stand hinwegsetzen kann. Die Story ist nicht wirklich neu und sieht mir ganz nach einem Neu-Aufguss von "Ice Age 2 - Jetzt taut`s" aus, die Figuren sind ebenfalls allseits bekannt, da man sie irgendwie schon aus "Die Unglaublichen" zu kennen scheint. Dennoch macht der Film Spaß, denn der Witz liegt hier eher in den Details. Es gibt viel zu entdecken in der Welt, die Dreamworks hier erschuf, da hat der geneigte Filmfan seine wahre Freude dran. Was sich hier so alles tummelt ist einfach herrlich bizarr, und ich rede nicht nur von den Tieren, wobei ich die Piranha-Vögel einfach zum schießen fand.
Der Rest ist die übliche Selbstfindungs-und-Coming-of-(Earth)Age-Geschichte, in der vor allem die rothaarige, heranwachsende Tochter (Merida läßt grüßen) Vorrang hat. Immerhin nervt sie mit ihrer pubertären Höhlenmenschenart nur sehr selten und als Ausgleich gibt es den irgendwie knuffig verwirrten Homo Sapiens Guy und seinen hochbizarren Gefährten Klammer. Hier und da noch ein wenig "Flintstones"-Feeling und am Ende hat man seinen durchgestylten Animationsspaß.

Fazit: Familientaugliches Steinzeit-Abenteuer ohne große Überraschungen.

Note: 7 von 10 Muscheln


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