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Die wirre Gedankenwelt der Frau Flupps
#11
(20.11.2013, 10:39)Nachtkönig schrieb: meinte eher alle threads zusammen


Ich auch Big Grin
Fühl! Was niemand sieht: Dass alle andern immer schon im Irrtum waren.
Los! Was auch geschieht: Reiß dich heraus! Ab heute wirst du endlich geisterfahren.


#12
Es war einmal in einer Welt, die so ganz anders ist, als die unsere... in der alles irgendwie komisch ist. "Komisch" - nicht im Sinne von lustig... nein, lustig ist es nicht. Dieses merkwürdige "komisch" meine ich... dieses "komisch", was eine Sache irgendwie nicht begreiftbar werden lässt.

In dieser Welt war ich also... eines Tages... aus irgendeinem Grund. Und ich erfreute mich leider nicht der berühmten "besten Gesundheit" - mein Bein war gebrochen. Es war nur lose verbunden. "So ein Bruch", so hieß es, "der brauche Zeit". Da werde man nicht sofort behandelt. Teilweise erst in 6 Monaten... und dann dauert es eben.

Mein Bein schmerzte und ich konnte nur humpeln. Also humpelte ich durch den Tag.

Und da war ein Doktor. Also so ein wirklicher Doktor. Einer, der das "Fach erlernt hatte" - einer dieser Menschen, der doch weiß, wovon er spricht. Er ist der Doktor... er hat die meiste Erfahrung und die Ahnung. Er kennt sich aus. Mit Brüchen... der Beine... der Arme... und mit anderen Verletzungen.

So ein Doktor, dem muss man vertrauen. Der weiß, was er tut.

"So ein Bruch, der verschwindet nicht von heute auf morgen. Nein, so ein Bruch, der braucht viel Zeit. Geben Sie sich Zeit!" so sprach der Doktor.

"Aber wieso kann man es nicht operieren? Oder schienen? Oder eingipsen?" entgegnete ich an diesem komischen Tag in dieser komischen Welt.

"Nein", erwiderte der Doktor. "So einfach ist das nicht"

Den Doktor sah ich nur selten. Ein Doktor hat nicht so viel Zeit. Termine drücken und es gibt ja so viele Patienten. Und er musste auch noch etwas dafür tun, dass er noch schlauer wurde in seinem Doktorkopf.

Aber er hatte eine tolle Idee.

Er lud alle Fuß- und Beinkranken, alle Arm- und Handverletzten ein. Zu einer großen Runde sollten wir uns versammeln. Wir sollten voneinander lernen. Wie wir so umgehen sollen, mit unseren gebrochenen Gliedern.

Es kamen Menschen im Rollstuhl. Andere mit Krücken. Wieder anderen sah man ihre Verletzung gar nicht an.

"Schön, dass Sie alle da sind" - so sprach der Doktor. "Nun stehen Sie doch bitte auf und laufen Sie im Kreis"

Ich stand auf und tat das, was mir der Doktor aufgetragen hat. Denn er hat ja die Ahnung. ich bin nur ein Patient, der nicht weiß, was gut für ihn ist.

Ich humpelte im Kreis. Andere humpelten ebenfalls. Manchen fiel das Laufen leicht, ist doch schließlich ihr Arm verletzt. Wieder andere blieben auf ihren Plätzen sitzen, weil sie einfach nicht in der Lage waren, sich überhaupt zu bewegen.

Der Doktor kam zu mir und zerrte an mir. "Sie sollen laufen"

Ich gab mir Mühe und humpelte etwas schneller. Aber ich humpelte eben... denn mein Bein ist verletzt. Das wusste der Doktor doch. Er wusste es doch?!

Es war eine komische Atmosphäte in dieser Runde... mit diesem Doktor... in dieser Welt, die doch ganz anders ist, als die unsere.

Von außen schaute mich ein kleiner Mann an. Er saß im Rollstuhl, außer Stande, sich zu bewegen.

Mit großen Augen schaute er mich an und sagte "Du humpelst... merkst Du das nicht? Und weil Du da so rumhumpelst... immer im Kreis... kann ich meinen Rollstuhl gar nicht vorwärts bewegen"

"Aber... aber ich bin doch krank" entgegnete ich... dann weinte ich.

Verstand mich doch keiner. Ich humpel doch nicht, weil ich es böse meine... will ich doch niemanden den Raum nehmen. Mein Bein ist doch verletzt... ich kann doch nicht anders. Ich will doch selbst nicht mehr humpelt. Darum bin ich doch hier!

Der Doktor sagte nichts.

Ich verließ diese Welt, die doch so ganz anders ist, als die unsere. Diese Welt, die einfach nur komisch ist.

Später traf ich den Mann im Rollstuhl. Er wusste nicht, warum ich humpel. Ich wusste nicht, warum er im Rollstuhl sitzt. Wir wissen nichts voneinander und trotzdem hielt der Doktor es für sinnvoll, dass wir voneinander lernen... dass wir einander reflektieren.

Repariert man so Beine? Kann man Schmerzen mit Schmerz bekämpfen?

Manche Geschichten humpeln... manche Vergleiche hinken. Vielleicht humpelt und hinkt diese Geschichte auch.

Vielleicht ist diese Welt, die so anders ist, als unsere so komisch, weil sie humpelt... vielleicht ist sie verletzt... und vielleicht wartet sie auch nur drauf, dass jemand kommt, der die wirkliche Verletzung erkennt und sie in Ordnung bringt.
Fühl! Was niemand sieht: Dass alle andern immer schon im Irrtum waren.
Los! Was auch geschieht: Reiß dich heraus! Ab heute wirst du endlich geisterfahren.


#13
Es wird in aller Frühe sein. Die Steine sind aus dem Weg gerollt und der lange Weg liegt noch vor mir.

Qualen wurden noch nicht erfahren. Ängste sind noch gänzlich unbekannt.

Es wird in aller Frühe sein. Den falschen Menschen bin ich noch nicht begegnet. Sie konnten mein Handel und meine Gedanken noch nicht prägen.

Nie habe ich jemanden weinen gesehen oder schreien gehört. Noch nie musste mein Körper Schmerzen ertragen.

Es wird in aller Frühe sein. Alle Emotionen sind noch gänzlich rein. Ich habe keine Feinde. Niemand neidet mir etwas. Niemand hat je schlecht über mich geredet.

Ich wurde noch nicht beeinflusst – von anderen Menschen oder von den Medien. Niemand hat versucht mich zu prägen oder mir einen Stempel aufzudrücken.

Es wird in aller Frühe sein. Ich werde zum ersten Mal die Luft um mich herum einatmen. Ich werde die Augen öffnen und verschwommen meine Umwelt wahrnehmen.

Ich werde aufgeweckt von den ersten Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht scheinen. Ich bin noch gänzlich rein.

Es wird in aller Frühe sein – und dann – dann werde ich anfangen zu leben.
Fühl! Was niemand sieht: Dass alle andern immer schon im Irrtum waren.
Los! Was auch geschieht: Reiß dich heraus! Ab heute wirst du endlich geisterfahren.




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