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Der zuletzt gesehene Film (Kino, DVD, TV, u.a.)
#91
A Liar`s Autobiographie - Graham Chapman, Gründungsmitglied und Autor der unvergessenen und unerreichten Komikertruppe Monty Python, schrieb drei Jahre vor seinem viel zu frühen Tod eine reichlich versponnene und nicht immer ganz ehrliche Autobiographie über sich selbst. Im Rahmen einer Lesung wurde seine Stimme 1986 aufgenommen und nun wurde dies Aufnahme für einen bizarren Animationsfilm genutzt, den seine Ex-Kollegen John Cleese, Terry Jones, Micheal Palin, Terry Gilliam und Eric Idle kräftig unterstützten. Sie sprechen alle Rollen neben Chapman und so entstand ein höchst amüsantes, sehr typisches Werk, dass dem Manne Chapman sehr nahe kommt und auch die finsteren Seiten seiner Biographie nicht ausspart.
Dabei wechselt der Film immer wieder die Art der Animation und so bekommt man auf recht künstlerisch verschrobene Art eine irre Mischung aus sehr eindimensionalen Flash-Sequenzen, tiefgreifenden, sehr detailierten CGI-Szenen und wundervoll "gemalten" Zeichentrickeinlagen geboten, die immer den Zeitgeist des jeweiligen Lebensabschnitts einfangen.
Am Ende gibt es noch einen kurzen Einblick in die Abschiedsrede an Chapman von John Cleese, die ebenfalls sehr Pythonesque geriet. Abzüge gibt es nur, weil der Film insgesamt etwas anstrengend auf Dauer ist, denn die verschiedenen Stile sind oftmals sehr einfach gehalten und wirken ein wenig ermüdend auf die Augen.

Fazit: Ein irres Gesamtkunstwerk über einen Ausnahmekünstler.

Note: 8 von 10 Büchern
#92
Moin,

DANKE, Hoshy!
Ich bin ein Riesen Python-Fan, kenne auch die Autobiographie - aber mir war unbekannt, dass diese verfilmt worden ist.
Dieser Film ist für mich ein MUSS...

Gruß!

P.S.: Wo wir bei Pythonmitgliedern sind: Tideland, ein äußerst verstörendes Drama mit Jeff Bridges in einer (wichtigen) Nebenrolle, ist mein "Lieblings"film von Terry Gilliam...
#93
@Glasswalker: Tideland habe ich hier auch auf DVD, aber den fand ich nicht so prickelnd. Optisch schön, aber zu langatmig. Von Gilliam mag ich vor allem 12 Monkeys. Brazil und Das Kabinett des Dr. Parnassus. Smile


Malavita - Luc Besson hat mal wieder einen Film gemacht, wurde ja auch Zeit. Nach "Columbiana" punktet er mit einem weiteren Unterweltfilm, allerdings nimmt dieser sich nicht so ganz ernst. Die Geschichte um eine ganze Mafiafamilie die nach Frankreich unter Zeugenschutz gestellt wird und die sich dort einleben muss, während New Yorker Ganster hinter ihnen her sind, wurde amüsant und mitunter recht drastisch in Szene gesetzt. Der Humor ist dabei typisch französisch und auch mal derb, insgesamt hält sich aber alles schön zurück so dass man Robert DeNiro und Michelle Pfeifer bei den alltäglichen Schrecknissen beobachte kann, die das herrlich augenzwinkernd meistern.
Auch ihre Filmkinder Jon D`Leo und Dianna Agron spielen munter mit und geben symphatische kleine Rabauken ab. Allein Tommy Lee Jones kommt als der Familie zugewiesenser Agent etwas zu kurz, aber diese seltenen Auftritte sind wie immer großartig und lakonisch bis zur Schmerzgrenze.
Im Großen und Ganzen war sich Besson allerdings nicht sicher ob er nun eine Komödie oder einen ernsten Film machen soll, der Spagat zwischen beiden Genres funktioniert manchmal nicht so recht. Dennoch hat man hier einen durchaus gelungen Gangsterunsinn mit großen Darstellern und vielen kleinen Momenten, die für Amüsement sorgen.
Wer übrigens wissen möchte, was der Filmtitel zu bedeuten hat muss genau hinhören. ^^

Fazit: Gangsterkomödie die ein wenig zwischen den Genres stolpert.

Note: 7 von 10 Wasserhähnen


Tower Block - Ein sehr ernster und drastisch inszenierter Thriller im weitesten Sinne von "Assault - Anschlag bei Nacht" von John Carpenter. Diesmal belagert ein Scharfschütze ein britisches Hochhaus, das kurz vor seiner Räumung steht und schießt auf die letzten verbliebenen Mieter. Keiner scheint ihm entkommen zu können und so müssen sich die sehr unterschiedlichen Mieter zusammenraufen und einen Plan entwickeln um zu entkommen. Nicht jeder Plan gelingt auf Anhieb und so fließt reichlich Blut.
Nicht ganz rund der Film, dachte ich an einigen Stellen und auch die Logik hinterläßt einige kleine Löcher, doch die schön finstere Stimmung und die wirklich interessanten Charaktere machen das ganze wieder wett. Hier darf man mitfiebern und herumrätseln, wer wohl den Leuten an den Kragen will.

Fazit: Düsterer, sehr blutiger Klaustrophobiethriller mit Logiklöchern.

Note: 7 von 10 Fahrstuhlschächten
#94
Real Steel

Hugh Jackman nutzt mal Roboter zum Kämpfen, er kommt nebenbei seinem Sohn näher, wodurch er vom Loser zum Winner wird.

Kindgerecht aufbereitet, aber mit guter Tricktechnik, nebenbei ganz amüsant gemacht.

Zur Story (Spoilerwarnung):
In naher Zukunft werden Kampfsport-Events von ferngesteuerten Robotern ausgetragen. In schmutzigen Straßenkämpfen verdient sich Charly (Jackman), ein sehr guter, aber erfolgloser Ex-Boxer, sein Geld.
Nach einem Kampf, bei dem sein Roboter von einem Stier geschrottet wurde, erfährt er, dass seine Ex verstorben ist und er sich jetzt um seinen Sohn, den 11jährigen Max, kümmern muss.
Mit niegelnagelneuem Robot und seinem Sohn zieht er zu den nächsten Kämpfen, hat sich nur dummerweise null mit der Steuerung des neuen Bots auseinandergesetzt, übrig bleibt ein Haufen Schrott.
Als sie auf einem Schrittplatz Ersatzteile stehlen wollen, findet Max einen veralteten Robot, der damals nur für Sparringszwecke genutzt wurde und nimmt ihn mit. Diesen stattet er mit der Sprachsteuerung des zerstörten Bots aus, außerdem hat er eine Funktion, in der er Bewegungen seines Besitzers imitiert. Sie nutzen das, um ihm Boxbewegungen, aber auch Tanzen beizubringen.
Als Team gewinnen Vater und Sohn nun einige Kämpfe und werden in die offizielle Liga eingeladen, bevor sie den Eröffnungskampf gewinnen, bietet die Eigentümerin des amtierenden Champions eine Unsumme für Atom, den schrottigen alten Roboter, aber Max, ganz im Gegensatz zu Charlie, will nicht verkaufen. Im Anschluss an den Kampf fordert Max den Champion heraus.
Es kommt natürlich zum Titelkampf, den der Champion, der bis jetzt jeden Kampf in der ersten Runde durch KO gewann, erst nach der letzten Runde sehr knapp nach Punkten gewinnt, das Publikum buht. Max und Charlie sind glücklich miteinander.


Auch wenn es klar scheint, wie es ausgeht, hat die Story doch die eine oder andere Wendung, mit der man an dieser Stelle (noch) nicht rechnet. Allerdings ist der Film auch deutlich über 2 Stunden land, die muss man ja füllen.
Alles in allem gute Unterhaltung für einen verregneten Nachmittag ohne viel Anspruch, dafür viel Popcorn und ein wenig was für's Herz.

6,5 von 10 großen Robotern
#95
Machete kills - Der wortkarge Mexikaner mit dem Hang zu leichten Hieb- und Stichwaffen ist wieder da und darf sich in gewohnt blutiger Manier durch 90 wirklich verrückte Minuten metzeln. Robert Rodriguez hat sich vom Ernst des ersten Teils komplett verabschiedet und haut uns hier einen wirklich blödsinnigen Grindhousefilm in bester Qualität um die Ohren, dass es ein Fest ist. Es trieft nur so vor Kunstblut und ständig fliegen diverse Körperteile durch die Luft, die Action ist dermaßen überzogen wie der Rest des Films und auch die Story hebt im wahrsten Sinne des Wortes ab.
Und so ganz nebenbei läßt der Regisseur wieder eine ganze Riege altgedienter Stars durchs Bild laufen. Neben einem wirklich bizarren Mel Gibson als irrer James-Bond-Bösewicht-Verschnitt mit Weltuntergangssyndrom dürfen auch noch Antonio Banderas, Lady Gaga (zum quietschen), Tom Savini, Cuba Gooding Jr. und Charlie Sheen auftauchen und für Kurzweil sorgen.
Schön dabei ist, dass sich der Film wirklich in keiner Sekunde ernst nimmt und den B-Film an sich ausgiebig feiert bis ins letzte Detail. Vor allem mit seinem Hauptdarsteller Danny Trejo, den man einfach gernhaben muss auch wenn er niemals ein guter Schauspieler wird. Und so ganz am Rande erwähnt gibt es wie üblich tonnenweise Reminiszenzen auf ausgewählte Filmklassiker. Star Wars und James Bond stehen hier an erster Stelle, aber es gibt noch viel mehr zu entdecken.
Witzigerweise nimmt Rodriguez seinen Ausblick auf Teil 3 von Machete schon mal vorweg, weshalb es nur eine Frage der Zeit ist, wann uns diese Perle des B-Films erreicht. Das wird wieder ziemlich cool und total bescheuert. Geil. ^^

Fazit: Eine Hommage an den B-Film der 70er Jahre wie sie sein muss: übertrieben, bizarr und abgehoben.

Note: 9 von 10 Hubschraubern
#96
Der Hobbit: Smaugs Einöde - ...und weiter gehts quer durch Mittelerde mit den Zwergen, dem ollen Hutzelzauberer und Bilbo Beutlin. Teil 2 knüpft nicht direkt an Teil 1 an sondern fährt eine kleine Rückblende zu Anfang auf, die jetzt nicht unbedingt nötig gewesen wäre, aber durchaus Sinn macht. Hat man das überstanden - und sich erneut am Tänzelnden Pony in Bree erfreut (zusätzlich zu einem Cameo-Auftritt von Peter Jackson) - geht es auch schon munter weiter mit unserer Abenteurerschar. Gewohnt episch führt uns Jackson durch die Ereignisse des Buches und zu wirklich schönen Ansichten von Tolkiens Welt. Das Kapitel mit Beorn wird schnell abgehandelt - da kann man dann wohl wieder auf die Extended Version hoffen - und schon sind wir im Düsterwald bei ekligen Viechern und schnippischen Elfen. Hier hat sich Jackson besonders ins Zeug gelegt und man merkt dass die Effektleute sehr viel Spaß hatten.
Von den Orks verfolgt wird das ganze dann zu einem rasanten Trip über Fluss und See, hinüber zur Seestadt und seinen seltsamen Einwohnern. Das Venedig von Mittelerde: genauso schmutzig und alt wie das Original. ^^ Der krönende Abschluss ist allerdings die Begegnung mit dem Drachen und das wird bis ins letzte Detail ausgekostet. Ein gewaltiges Finale presst den Zuschauer in den Kinosessel und die Augen gehen einem über, immer wieder.
Technisch ist Teil 2 auf der Höhe der Zeit, die Figuren kommen einem langsam näher - auch wenn die meisten Zwerge eben doch nur Mitläufer bleiben - und der Spaßfaktor nimmt sichtlich zu. Die zusätzlichen Story-Elemente, die nicht im Buch vorkommen stören nicht und auch die Figur der Tauriel wurde perfekt eingepasst. Ob das nötig war bleibt ebenfalls zu bezweifeln, aber es verpasst dem Film etwas eigenständiges. Zudem wird mal wieder der Romantik gefröhnt, was ja an sich nicht schaden kann.
Die Darstellerriege kann sich wieder einmal sehen lassen, so gibt es nebenbei auch den wunderbaren Mikael Persbrandt (Commander Hamilton) als Beorn zu sehen und natürlich den recht füllig gewordenen Orlando Bloom als Legolas. Der Knüller ist natürlich Smaug der Drache und ich freue mich schon darauf Benedict Cumberbatch`s Originalstimme auf der Blu Ray zu hören. Howard Shores Musik wirkt ein wenig einfallslos, aber immerhin bietet er uns diesmal einige Bezüge zu Herr der Ringe und liefert obenauf noch einige rasante Actionthemen.
Der Mittelteil der Hobbit-Trilogie bietet Kinomagie pur und macht auf alle Fälle Lust auf Teil 3. Und so heißt es wieder einmal ein ganzes Jahr warten und von großen, bösen Drachen träumen.

Fazit: Mehr Hobbit geht kaum noch! Ein wahres Feuerwerk an Ideen und optischen Einfällen.

Note: 9 von 10 Arkensteinen


Joey - 1985 war das... ja, damals war die Filmwelt noch in Ordnung und kleine amerikanische Jungs hatten ständig Begegnungen mit Monstern, Aliens oder sprechenden Puppen. Und so hat sich unser Regie-Export Roland Emmerich damals hingesetzt und seinen ersten professionell produzierten Hollywood-Film auf die Beine gestellt. Allerdings hat er sich dabei ganz offensichtlich bei E.T., Poltergeist und ähnlichen Werken dieser Zeit bedient. Leider gelang es ihm dabei nicht einmal ansatztweise deren emotionale oder epische Tiefe zu erreichen und so eiert Emmerich ganz und gar haltlos durch eine recht dürre Story um einen Jungen, der nach dem Tod seines Vaters Kontakt zur Geisterwelt aufnimmt und telephatische Kräfte entwickelt. Nebenbei versuchen seine Klassenkameraden ihn zu trietzen und irgendwie mündet alles in ein seltsames Finale in einem Labyrinth, in dem die einzelnen Kinder mit ihren Ängsten konfrontiert werden.
Allein die Effekte machen was her, die Schauspieler geben sich nicht einmal Mühe gegen das dröge Script anzukämpfen und so bleiben alle Nebenfiguren mehr als blass und auch der Hauptdarsteller bietet keinerlei Angriffsfläche. So bleibt einem auch das rührselige Ende vollkommen gleichgültig, das dann wirklich schon fast eine 1:1-Kopie zu E.T. darstellt. Einzig die vielen Anspielungen an Star Wars machen dann noch Laune, der Rest ist eine unausgegorene Soße. Richtig nervig ist übrigens der vollkommen überkandiedelte Synthesizer-Soundtrack, dafür gibt es auf alle Fälle noch einen ganzen Punkt Abzug.

Fazit: Fand ich als 12-Jähriger spannender.

Note: 4 von 10 Tie-Fightern


Hollywood Monster - Und noch ein alter Emmerich... ok, die Story ist extrem dünn, die Effekte für die damalige Zeit überragend und die Schauspieler geben sich immerhin Mühe. Wenn man nicht allzu kritisch ist macht der Film auf alle Fälle Spaß, allein wegen dem totalen 80er-Feeling: Musik, Autos, Ausstattung, Klamotten, Weltansichten usw.
Das ist wieder einer dieser alten Filme die man irgendwie im Laufe der Zeit vergessen hat, obwohl man sie als Kind verschlungen hatte und so ist es in diesem Falle trotz der sichtlich günstigen Art der Produktion einfach schön sich fallen zu lassen und die 80er erneut aufleben zu lassen. Schon allein wegen der animatronischen Puppe des Hausdieners lohnt sich das Ansehen, den Rest geben einem dann die coolen Popsongs und die irre vielen Verweise auf alte Horrorklassiker. (Das Poster von "Phantom of the Paradise" will ich haben!)

Fazit: Ein kleiner, feiner Trip zurück in die Kindheit der sich lohnt.

Note: 7 von 10 Ritterrüstungen
#97
cinderella - the story

inhalt

fand den film nicht schlecht, auch wenn er die üblichen klischee bediente. neben hinterhältigkeit, neid, rachsucht (was alles totsünden sind) wurde es auch sehr romantisch, ich mag so etwas....
#98
Arthur Christmas - Passend zu Weihnachten habe ich mir mal diesen durchaus niedlichen, recht witzigen Animationsfilm aus dem Hause Sony Animation Pictures angesehen und er hat mir wirklich Spaß gemacht. Die Story ist zwar reichlich vorhersehbar und bietet im Grunde nicht viel neues, aber immerhin funktionieren die einzelnen Figuren auf oberflächlicher Ebene. Echten Tiefgang darf man hier auch nicht erwarten und so plätschert der Film genüßlich vor sich hin, ab und an wird es mal richtig hektisch und die Lachmuskeln werden bestens strapaziert.
Allerdings muss man auch sagen, dass der Film insgesamt eher ein zusammengschusterter Mix aus weitaus besseren Vorlagen ist und er wenig Eigenständigkeit beweist. Vor allem der offensichtliche Ideenklau bei "Ich einfach unverbesserlich" fällt hier besonders ins Gewicht. Die Weihnachtselfen sind auch nichts anderes als Minions in anderer Gestalt. Auch technisch hinkt das Werk ein wenig hinterher, das gesamte Design wirkt wie alles andere auch irgendwie flach und unausgereift.
Egal, denn der Rest macht Laune und bei einigen Szenen schießen einem wahrlich die Tränen in die Augen vor Lachen.

Fazit: Netter Animationsspaß für einen gediegenen Weihnachtsabend.

Note: 7 von 10 Schornsteinen


Piraten - Und noch mehr aus dem Hause Sony Animations: diesmal dürfen die schwofig-schrägen Knetfiguren aus den Aardman-Studios (u.a. Wallace & Gromit) als piratige Seeräuberpistolen auf die Menschheit losgelassen werden und das ist ein Riesenspaß. In bester Knetfigurentradition hampeln die eher unbedarften Jungs und Mädels (!) durch die herrlich abstruse Geschichte und hebeln dabei sämtliche Klischees gekonnt aus. Da bleibt kein Auge trocken wenn der Piratenkapitän die Elemente erklären muss oder die Queen einen Anfall beim Mittagessen bekommt.
Technisch gesehen ist der Mix aus Computeranimationen und Stop-Motion gelungen, da gibt es nichts zu meckern. Große Kulleraugen und verschrobene Gesichter machen daraus einen vollkommen durchgeknallten Animationsspaß, der bis zur letzten Sekunde bestens unterhalten kann.

Fazit: Piratenspaß mit Knetmasse: geil!

Note: 9 von 10 Dodos


The Deep - Zwischendurch muss es dann auch mal etwas anderes sein und mit diesem sehr ruhig erzählten, reichlich unterkühlten Drama habe ich voll ins Schwarze getroffen. In schwelgerischen Bildern und langen Einstellungen wird die Geschichte eines Mannes aufbereitet, der bei einem Schiffsunglück im eisigen Atlantik alle seine Kollegen und nahezu sein Leben verliert. Die eine Hälfte des Films erzählt seinen Überlebenskampf im Meer und das allein ist schon erstaunlich genug und so nimmt sich die andere Hälfte den Teil der Geschichte vor, der sich um die Nachwehen des Unglücks dreht und wie die Welt auf den Mann reagiert, der eigentlich hätte tot sein sollen.
Das wird allerdings so entspannt und unaufgeregt erzählt, dass man sehr nahe an die Wirklichkeit herangeführt wird und man eher selten das Gefühl hat, dass es eben doch nur ein Film sei. Da der Film auf wahren Ereignissen beruht wird so ein schöner Bogen geschlagen, ganz undramatisch und einfach.
Dabei entstand ein sehr elegisches Werk, dass trotz aller Hilflosigkeit und menschlichem Drama immer auf dem Teppich bleibt und das Leben so zeigt wie es ist: vollkommen simpel. Und das ist mal etwas ganz anderes, etwas das weit ab von allem steht was Hollywood ausmacht. Eine neue Erfahrung.
Leider bleiben einem dabei die einzelnen Personen insgesamt eher fremd, nur die Hauptfigur weiß da zu fesseln.

Fazit: Ein Katastrophenfilm mal anders, wunderbar langsam und undramatisch.

Note: 8 von 10 Fettschichten
#99
You`re next - Und wieder schlitzt der schlitzende Schlitzer schlitzend die Schnitten... und so weiter. Naja, nach all dem Kunstblut des Kinojahres (unerreicht bleibt dabei das Remake von Evil Dead) war es nicht verwunderlich, dass es mit Messern und Macheten endet. Der Film beginnt ganz typisch und führt uns in eine wahrlich unsymphatische Familie ein, denen das viele Geld zu Kopfe gestiegen ist. Mama und Papa sind dabei noch halbwegs erträglich, der Rest der Sippe geht einem schon nach 5 Minuten auf die Eier.
Es dauert ein wenig um herauszufinden, dass dies mit Absicht so gedeichselt wurde und dann macht es auch Sinn. Von da an macht auch dieser durchaus blutige, hier und da etwas unlogische Killerthriller wirklich Laune. Vor allem die weibliche Hauptrolle darf in bester Ripley-Tradition dem Bösen an den Kragen gehen. Was als nerviger Neureichen-Schlitzfilm beginnt wird dann zu einem herausragenden, extrem spannenden Überlebensthriller der teilweise an "The Purge" erinnert, diesen aber an Konsequenz überbietet.
Warum die ganze Sache so kompliziert aufgebaut wurde bleibt allerdings ein ewiges Rätsel, aber so ist Film eben: weit ab von der Realität.

Fazit: Schön blutiger Thriller mit interessanten Wendungen und Überraschungen.

Note: 7,5 von 10 Mixern

Runner, Runner - Justin Timberlake hat sich wirklich gemausert vom schnulzigen Boygroupsänger zu einem ernstzunehmenden Darsteller. Leider rauscht er in diesem Film mehr oder weniger sinnlos durch eine altbekannte Story vom Aufstieg und Fall eines jungen Überfliegers. Diesmal geht es zusammen mit Ben Affleck - hier mal wirklich böse - in den Sumpf des Online-Pokers, immer stark angelehnt an weitaus bessere Vorbilder wie "Blow" (mit Johnny Depp). Richtig spannend ist das eher selten und spätestens nach einer halben Stunde geht einem diese elend überdrehte Glamourwelt der Jungen, Reichen und Überflüssigen tierisch auf den Sack. Am liebsten möchte man denen reihenweise die Fresse polieren, aber am Ende bekommen sie alle ihr Fett weg.
Dabei bleibt der Film insgesamt sehr oberflächlich und bietet nur wenige Charakterentwicklung, die zudem auch noch begrenzt bleibt auf die zwei Hauptfiguren. Schade, denn dabei haut hier Ben Affleck als geldgeiles Arschloch wirklich alles raus. Da wäre als Film mehr drin gewesen.
Achja, der ultracoole Partysoundtrack nervt ebenfalls.

Fazit: Kennt man irgendwie schon. Allerdings besser.

Note: 5 von 10 Kreditkarten
Großangriff der Zombies (Nightmare City) - Ja, ein Klassiker jagt den anderen heute und so war es mir ein Riesenverngügen diesen mistigen Horrorschund aus Italien von 1980 endlich mal durchzuglotzen. Schon Mitte der 80er wollte ich den mal sehen, aber wir hatten nur eine grauenhaft schlechte VHS-Kopie davon und die wollte nach ca. 10 Minuten nicht mehr abgespielt werden wegen Bandsalat. Gut, dass was ich damals davon mitbekam war es auch nicht wert, den Film nochmals besorgen zu müssen und so war es eher Zufall, dass er mir gestern in die Hände fiel.
Mit mehreren Jahrzehnten Abstand weiß dieser hohle Schrott wenigstens unfreiwillig zu amüsieren. Die Effekte sind für 1980 schon ziemlich scheiße, die Schauspieler sind steif wie Bretter, einige von ihnen durften immerhin ihre Titten zeigen und die Inszenierung läßt insgesamt an der Kompetenz der Macher zweifeln. Schnitt und Musik sind total daneben, die Actionszenen wirken wie aus der Anfangszeit des Filmemachens und die Logik verabschiedet sich schon nach wenigen Sekunden. Hinzu kommen einige herrlich doofe Ideen wie explodierende Bürostühle und Atomzombies, die so zivilisiert sind, dass sie sich nach dem Festschmaus immer schön den Mund abwischen. Davon mal ganz abgesehen, dass sie Autos fahren und Flugzeuge fliegen können. Grandios! (Übrigens gibt es einen Hinweis darauf, wo die Macher von "Zombieland" ihr Finale geklaut haben Big Grin )

Fazit: Totaler Italo-Trash für Hardcore-Zombiefans. Vorher aber Gehirn ausschalten!

Note: 3 von 10 Tankstellen



Rush - Ron Howard (The Da Vinci Code) weiß wie man die Massen einfängt und auch diesmal ist es ihm gelungen. Einen Film über den wohl langweiligsten Mann der Welt zu machen ist schon ein Ding für sich, daraus aber dann ein rasantes, extrem aufwühlendes Rennfahrer-Epos zu erschaffen grenzt schon an ein Wunder. Denn mal ehrlich, Niki Lauda war nie eine schillernde Figur im Rennsport, trotz seines furchtbaren Unfalls auf dem Nürburgring. Ihm gegenüber stand in der Saison 1976 allerdings eine wirklich herausragende Figur gegenüber, mit dem sich Lauda ein ehrgeiziges, wahrlich persönliches Rennen lieferte. Und eben das wird dann zu einem spannenden Rennfahrerfilm aufgeblasen, der es in sich hat.
Die zwei Hauptdarsteller Daniel Brühl (Goodbye Lenin) und Chris Hemsworth (Thor) füllen ihre historischen Figuren perfekt aus und im Zusammenspiel mit nahezu greifbarem Zeitkolorit und sehr viel Gefühl für Details, Musik und Schnitt entstand daraus ein überragendes Werk, das mitzureißen weiß. Und dabei wird nichts geschönt, Howard läßt seine Figuren so agieren und sprechen, wie es realistischer kaum geht, auch wenn er sich oftmals in rasend kitschigen Momenten verliert. Egal, denn das sieht alles verdammt gut aus, läßt einem kaum Zeit zum Luft holen und der Rest ist Geschichte.

Fazit: Ein Rennfahrer-Epos von außergewöhnlicher Güte.

Note: 9 von 10 harten Kurven


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